Das Hirschleder
Sämisch gegerbtes Hirschleder ist ungewöhnlich weich mit fast samtigem Charakter. Es ist eine der ältesten Formen der Lederverarbeitung und fester Bestandteil der Tracht. Farbe, Geruch und Griff machen traditionelles Hirschleder zur Erfahrung für alle Sinne.
Der Handdruck
Bereits seit dem 18. Jahrhundert kennt man eine Handdrucktechnik für Textilien. Die Basis bildet der Model, eine massive Holzleiste, in die der Modelstecher je nach Motiv feine Messingstifte einschlägt. In anspruchsvoller Handarbeit entsteht auf diese Weise das Negativ der begehrten Motive. Korrektes Einspannen der Stoffe, das sorgfältige Einfärben der Model und schlussendlich das zielgenaue Ansetzen auf den Stoff machen das Können eines echten Handdruckmeisters aus. Ein leichter Versatz im Muster, der sogenannte Modelzaumstond beweist die Echtheit des Handdrucks und macht jedes Stück zum Unikat. Die wertvollen Modeln wurden meist von Generation zu Generation weitergegeben, dennoch gehen immer wieder Motive verloren. Jedes bestehende, unvergessene Motiv ist daher umso wertvoller.
Die Schnurstepperei
Die Schnurstepperei ist eine beliebte Form klassischer Textilveredelung. Der Schneider legt dazu eine Paspelschnur unter den Oberstoff und versteppt ihn mit einer Zwillingsnadel, die links und rechts der Schnur entlangläuft. Der Stoff erhält auf diese Weise eine Plastizität, die wie geprägt wirkt. Gössl überträgt diese klassischerweise auf Leinen- und Baumwollstoffen angewandte Technik nun auf das traditionsreiche Hirschleder. Diese innovative Bearbeitung des sämisch gegerbten Hirschleders schafft einzigartige geometrische Muster, die durch die Steppnähte dreidimensional hervortreten.
Das Horn
Horn ist eines der nachhaltigsten Naturmaterialen im Alpenraum. Seit Jahrhunderten wird er in der Bekleidung für die Herstellung von Knöpfen benutzt. Er ist robust und langlebig, aber ebenso wandlungsfähig, denn unter Hitze kann man ihm die unterschiedlichsten Formen geben.