Das Leinen
Leinen gilt als der älteste gewebte Bekleidungsstoff. Funde erster Kleidungsstücke sind tausende Jahre alt. Das Wissen über seine einzigartige Verarbeitung konnte dennoch über viele Epochen hinweg bis in die heutige Zeit erhalten werden. Seit den antiken Kulturen Ägypetens, Roms und Griechenlands hat sich die Herstellung von traditionellem Leinen kaum verändert. Nach der Ernte wird der Flachs zu Garben aufgestellt und getrocknet. In einem daran anschließenden Wasserbad lösen sich die einzelnen Fasern heraus. Durch Brechen und Schlagen der Stängel gelangt man zu den einzelnen Fasern, die zu festen Fäden versponnen werden - der Grundstoff für jedes klassische Leinengewebe. Das Ergebnis ist ein leichter und luftiger Stoff, der angenehm auf der Haut liegt und ein wundervolles Tragegefühl verspricht.
Die Schnurstepperei
Die Schnurstepperei ist eine beliebte Form klassischer Textilveredelung. Der Schneider legt dazu eine Paspelschnur unter den Oberstoff und versteppt ihn mit einer Zwillingsnadel, die links und rechts der Schnur entlangläuft. Der Stoff erhält auf diese Weise eine Plastizität, die wie geprägt wirkt. Bei möglichen Motiven sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt: Ob gerade oder geschwungen verleihen sie dem Stoff eine erhabene Struktur.